Geschichten für Kinder von 7 bis 10 Jahren

Angaben über die Altersgruppe, für die eine Erzählung geeignet ist, können nur sehr über den Daumen getroffen werden. Wie weit Kinder Geschichten verstehen und verarbeiten können, hängt von den individuellen Fähigkeiten ab, von dem Umgang mit Geschichten und Literatur in Elternhaus, Kindergarten oder Schule, und nicht zuletzt auch von der Situation, in der sie gehört werden. Beim Erzählen lässt sich recht gut beobachten, wie die zuhörenden Kinder reagieren, was sie anspricht und begeistert. Und vor allem davon sollte man sich bei der Auswahl einer Geschichte leiten lassen.

Im Allgemeinen hören jüngere Kinder, die die Erzählung sprachlich nur bedingt verstehen, auch dann fasziniert zu, wenn mit deutlichen Gesten erzählt wird. Sie erschließen sich über die Körpersprache Ausdrücke und Handlungen, verstehen darüber zuerst ungefähr und beim wiederholten Erzählen immer besser, worum es geht. Das gilt vor allem auch für Kinder, die Deutsch nicht als Muttersprache sprechen.

Die Schatzsuche

Von dem India­ner, der von einem Schatz träum­te, den Pira­ten ver­gra­ben hat­ten und wie er die­sen Pira­ten­schatz tat­säch­lich auf einer ein­sa­men Insel entdeckte.

Die anhänglichen Pantoffeln

Weil sie gar so gut ankom­men, trägt Herr Mei­er sei­ne edlen Pan­tof­feln Tag für Tag, bis jeder in unse­rem Vier­tel den komi­schen Kerl kennt, der bei Wind und Wet­ter, Regen und Sturm nur in sei­nen Schlap­pen her­um­lief. Kein Wun­der, dass er sie bald schwe­ren Her­zens ent­sor­gen muss. Aber das war leich­ter gesagt als getan, erst wer­den sie ihm von den Nach­barn wie­der ins Haus gebracht. Dar­um ver­sucht er sie dort los­zu­wer­den, wo ihn bestimmt nie­mand kennt, aber von wegen! Auf den selt­sams­ten Wegen fin­den sie doch wie­der zu ihrem Besit­zer zurück, als ob sie an ihm kle­ben wür­den. Aber auch die­se schier end­lo­se Geschich­te fin­det schließ­lich noch ein über­ra­schen­des Ende. 

Doktor Papagei

Was ein Papa­gei anstellt, der im Behand­lungs­zim­mer im Käfig sitzt und dem Dok­tor abguckt, wie man Men­schen hyp­no­ti­siert. Wie er schließ­lich bemerk­te, dass er selbst auch hyp­no­ti­sie­ren konn­te, sogar den Dok­tor hyp­no­ti­sier­te und selbst den Dok­tor spiel­te, bis das auf­flog, er aber ent­wi­schen konn­te. Man weiß es zwar nicht genau, es ist nur ein Gerücht, aber danach soll er in einer Schul­klas­se auf­ge­taucht und sogar die Leh­re­rin und den Rek­tor hyp­no­ti­siert haben.

Es ist nicht einfach, alles richtig anders zu machen

Herr Mei­er woll­te ja schon immer anders sein als ande­re Men­schen. Die Geschich­te berich­tet, was er alles falsch macht, um sich von ihnen zu unter­schei­den. Damit fällt er natür­lich auf und kommt als Son­der­ling sogar ins Fern­se­hen. Aber das hat ihm lei­der nicht gut getan: zu vie­le Leu­te mach­ten ihm das nach, um auch ins Fern­se­hen zu kom­men. Da muss­te Herr Mei­er doch wie­der alles rich­tig machen, um sich von ihnen zu unter­schei­den, oder?

Der verhexte Ring

Wie der ver­hex­te Ring in die Welt kam, was mit dem- oder der­je­ni­gen pas­siert, die ihn am Fin­ger trägt, und wie er von einer Hand zur ande­ren wan­dert, erzählt die­se Geschich­te, die ein ita­lie­ni­sches Mär­chen wei­ter phantasiert.

Der Tagdieb und der Nachtdieb

Zwei Die­be sind mit der glei­chen Frau ver­hei­ra­tet, ohne dass die Bei­den das wuss­ten. Als sie es ent­de­cken, will sie den als recht­mä­ßi­gen Ehe­mann behal­ten, der sich als der geschick­te­re Dieb erweist. Zwei Mal zie­hen die bei­den los, um ihre unnach­ahm­li­che Kunst zu zei­gen. Aber es endet anders, als sie dachten. 

Der Steinbildhauer

War­um ist die­ser Stein­bild­hau­er nie zufrie­den mit dem, was er ist? Erst will er ein rei­cher Mann sein, dann die Son­ne, eine Wol­ke, der Wind, ein Fel­sen, um am Ende dann doch lie­ber wie­der Stein­bild­hau­er zu werden.

Herr Meier spart

Der red­se­li­ge Herr Mei­er beschließt eines Tages, die Wör­ter, mit denen er um sich warf, zusam­men zu hal­ten. Er übt sich dar­in, so wenig zu sagen, wie es nur geht. Jedes gespar­te Wort notiert er und bewahrt es in sei­nem Haus auf, bis das so voll ist, dass es dar­in für ihn kei­nen Platz mehr gibt. 

Wie die Geschichten in die Welt kamen

Anfangs erzähl­te nur der Him­mels­gott Geschich­ten. Das ärger­te Anan­si, der woll­te, dass Geschich­ten über ihn erzählt wür­den. Der Gott stell­te ihm schwe­re Bedin­gun­gen, aber mit Hil­fe sei­ner Frau konn­te sie Anan­si erfül­len. Seit­dem wer­den über­all Anan­si-Geschich­ten erzählt.

Der Gedanken lesende Papagei

Das put­zi­ge Tier­chen, das Gedan­ken frem­der Men­schen hört und sie immer gleich her­aus­krächzt, ver­rät dem Kauf­mann, was sei­ne Kun­den den­ken. Aber lei­der ver­rät er auch, was der Kauf­mann über sei­ne Kun­den denkt. Das hät­te ihn fast sein Geschäft und sein Leben gekostet.

Die kluge Else

Eine Frau, die vor Angst zit­ter­te, weil sie sich vor­stell­te, was viel­leicht unter Umstän­den Furcht­ba­res pas­sie­ren könn­te, woll­te selbst der dum­me Hans nicht heiraten.

Die Ausreißer

Viel­leicht hät­te Han­no ja nicht gleich die Bade­zim­mer­tür ein­tre­ten müs­sen, viel­leicht hät­te auch sei­ne Mut­ter bes­ser ver­ste­hen kön­nen, war­um er das mach­te, und viel­leicht hät­te Han­no nicht so sau­er sein müs­sen, dass er gleicht abhau­te. Viel­leicht wäre er ja auch bald wie­der zurück gegan­gen, wenn er an der Bus­hal­te­stel­le nicht ein Mäd­chen getrof­fen hät­te, die auch von zu Hau­se aus­ge­ris­sen war. Der schlug er vor, sei­ne reche Oma am Stein­hu­der Meer zu besu­chen, die es nur lei­der gar nicht gibt. Und dar­aus wur­de dann ein auf­re­gen­des Aben­teu­er, bevor die Bei­den doch wie­der gesund und mun­ter nach Hau­se fanden.

Die Geschichte von Abu Kassem und seinen Pantoffeln

Jeder in Bag­dad kann­te den rei­chen Geiz­hals, der zu gei­zig war, sich neu­es Schuh­werk zu leis­ten und immer noch einen Fli­cken auf sei­ne abge­nutz­ten Pan­tof­feln set­zen ließ. Als ihm ein Freund die Schu­he ver­tauscht, nimmt das Unglück sei­nen Lauf: Die Pan­tof­feln, die jeder kennt, rich­ten ein Unheil nach dem andern an, und Abus Kas­sem muss dafür haften. 

Die Geschichte von Abu Disa, der auch Usfur, der Spatz genannt wurde, und seiner Frau Scharada, der Heuschrecke

Scha­ra­da zwingt den Faul­pelz einen Wahr­sa­ger zu spie­len, und sie­he da, schier aus Ver­se­hen trifft er immer mit­ten ins Schwar­ze, wird schließ­lich gar zum Hof­wahr­sa­ger des Sul­tans ernannt. Aber was ist, wenn er sich dem­nächst ver­tut? Die Frau ver­rät ihm, wie er den ver­hass­ten Job ganz bestimmt wie­der los­wird. Aber das ist dann doch nicht so ein­fach, wie es sich dachte.