Von großen und kleinen Tieren – Tiergeschichten

So gut wie alle Kinder zeigen ein spontanes Interesse an Tieren, das sich auch auf Geschichten überträgt, in denen Tiere die Helden stellen. Tiergeschichten handeln jedoch fast immer von menschlichem Verhalten. Die überkommene Fabelliteratur führte am Beispiel von Tierfiguren wünschenswertes und verwerfliches Verhalten vor Augen.

Tierfiguren haben für Kinder einen Vorteil: Fabeltiere besitzen eindeutige Eigenschaften (z.B. der schlaue Fuchs), erscheinen deshalb weniger vieldeutig als menschliche Akteure. Ihre Handlungen geraten durchschaubarer und lassen sich genauer voraussehen.

Der Hahn, der goldene Eier legte

Ein Hahn, der gol­de­ne Eier legt? Da wun­dert sich der Bau­er, der Leh­rer kann es nicht glau­ben und der Mil­lio­när will ihn gleich kau­fen. Aber sie machen dem Hahn nur Angst und der legt dann nur Hüh­ner­dreck. Gol­de­ne Eier legt er nur noch, wenn es kei­ner merkt und kei­ner was von ihm will. 

Doktor Papagei

Was ein Papa­gei anstellt, der im Behand­lungs­zim­mer im Käfig sitzt und dem Dok­tor abguckt, wie man Men­schen hyp­no­ti­siert. Wie er schließ­lich bemerk­te, dass er selbst auch hyp­no­ti­sie­ren konn­te, sogar den Dok­tor hyp­no­ti­sier­te und selbst den Dok­tor spiel­te, bis das auf­flog, er aber ent­wi­schen konn­te. Man weiß es zwar nicht genau, es ist nur ein Gerücht, aber danach soll er in einer Schul­klas­se auf­ge­taucht und sogar die Leh­re­rin und den Rek­tor hyp­no­ti­siert haben.

Das große Tauziehen

Wie die Schild­krö­te dem Ele­fan­ten und dem Nil­pferd weis­macht, dass sie genau­so stark ist wie sie, und war­um die­se Bei­den das auch wirk­lich glauben.

Der Hase macht sich lustig

Frech bit­tet der Hase, ihm sei­ne ins Was­ser gefal­le­ne Hacke aus dem See zu holen. Tat­säch­lich hat er sie in den Zwei­gen eines Bau­mes abge­legt, die sich über der spie­geln­den See­flä­che brei­ten. Beim Ver­such das Spie­gel­bild aus dem Was­ser zu fischen, fin­den die hilfs­be­rei­ten Tie­re dort aber nichts als Was­ser. Bis der Hahn kommt und sei­nem hin­ter­lis­ti­gen Trei­ben ein Ende macht.

Der aufdringliche Verfolger

Er war der liebs­te Hund, den man sich den­ken konn­te, nur eines konn­te er nicht lei­den: dass ihm einer hin­ter ihm oder vor ihm her­lief. Und was pas­sier­te, als er eines Tages durch die Hel­le Son­ne trot­te­te? Da lief ihm doch sein Schat­ten vor und hin­ter ihm her. Bis Coc­co nach ihm schnapp­te und ihn mir nichts dir nichts verschluckte.

Der fürchterliche Platsch

Ein Apfel fällt in einen See und macht Platsch, schon ren­nen die ängst­li­chen Hasen davon, und alle mög­li­chen Tie­re lau­fen ihnen aus Angst vor dem Platsch hin­ter­her. Bis sie der Bär auf­hält und mit ihnen zum See zurück­geht. Dort sehen sie: Es war nur ein Apfel, der ins Was­ser fiel.

Das Krokodil an der Ampel

Weil es die Far­be Grün hasst, kämpft das Kro­ko­dil mit einer dreis­ten Ampel, die frech immer wie­der auf grün zurück­schal­tet. Zwar lernt es sei­ne Far­be Grün zu lie­ben, aber jetzt muss es mit der Ampel kämp­fen, weil die immer wie­der auf Rot schal­tet. Wie die­ser aus­sichts­lo­se Kampf wohl enden wird?

Die Katzenhochzeit

Die Kat­ze möch­te hei­ra­ten und wer will das lie­be Kätz­chen nicht zur Frau haben? Aber sie hat an allen etwas aus­zu­set­zen, bis sie den Gras­hüp­fer trifft. Den fin­det sie aller­liebst, aber dann gibt es ein lei­der Unglück beim Hochzeitsschmaus.

Die Goldene Gans

Als sie sah, wie vie­le Leu­te und Din­ge an der Gol­de­nen Gans kleb­ten, muss­te selbst die tod­trau­ri­ge Prin­zes­sin von Por­tu­gal lachen.

Das Gerücht vom furchtbaren Kater

Der Fuchs hat den dicken fet­ten Kater aus der Stadt ein­ge­la­den. Der soll ja Zäh­ne haben schär­fer als ein Hai, ein Maul grö­ßer als ein Nil­pferd, und wer weiß, was sonst noch. Aus Angst vor ihm ver­schwin­den die Tie­re aus dem Wald und selbst der Fuchs macht sich am Ende aus dem Staub. Da wun­dert sich der dicke fet­te Kater aus der Stadt, dass es im Wald kei­ne Tie­re gibt und geht wie­der zurück in die Stadt.

Der Gedanken lesende Papagei

Das put­zi­ge Tier­chen, das Gedan­ken frem­der Men­schen hört und sie immer gleich her­aus­krächzt, ver­rät dem Kauf­mann, was sei­ne Kun­den den­ken. Aber lei­der ver­rät er auch, was der Kauf­mann über sei­ne Kun­den denkt. Das hät­te ihn fast sein Geschäft und sein Leben gekostet.

Die Amsel auf der Mauer

Die Amsel fürch­tet sich vor der Kat­ze, die Kat­ze vor dem Hund, der Hund vor der Zie­ge, die Zie­ge vor der Kuh, die Kuh vor dem Pferd. Das Pferd bil­det sich viel­leicht viel dar­auf ein, der Stärks­te zu sein, aber sei­ne Stär­ke nutzt ihm gar nichts gegen die klit­ze­klei­ne Stechmücke.