Erzählen in Lebensberichten nordamerikanischer Indianer

Johan­nes Merkel

Nach­dem Schwar­zer Hirsch, ein alter Medi­zin­mann der Oga­lal­la-Sioux, erzähl­te, wie die Pfei­fe zu ihnen gekom­men ist, bemerkt er: „Das erzäh­len sie, und ob es sich so zuge­tra­gen hat, das weiß ich nicht; doch wenn man dar­über nach­denkt, kann man erken­nen, dass es wahr ist“ (Schwar­zer Hirsch, s.16)

1.

Die Auf­fas­sung der India­ner dar­über, was wahr und wirk­lich ist, ist von unse­rem All­tags­be­wusst­sein sehr ver­schie­den. Der Eth­no­lo­ge Bar­re Toel­ken berich­tet von einem Abend, als er mit einer Nava­jo-Fami­lie ums Feu­er saß: „Eine klei­ne Fami­lie, die zu Pferd unter­wegs war, hat­te ent­spre­chend der Lan­des­sit­te für die Nacht Halt gemacht. Drau­ßen hat­te es begon­nen, leicht zu schnei­en, und ein Kind der Durch­rei­sen­den frag­te, woher denn der Schnee käme. Klei­ner Wagen begann als Ant­wort eine lan­ge und ver­wi­ckel­te Geschich­te zu erzäh­len von einem Vor­fah­ren, der ein wun­der­ba­res Stück Brenn­ma­te­ri­al gefun­den hat­te, es meh­re­re Mona­te lang sorg­fäl­tig auf­be­wahr­te, bis es eini­ge Geis­ter von ihm zurück­for­der­ten. Er hat­te sie dar­auf­hin gefragt, ob er ein Stück davon zurück­be­hal­ten dürf­te. Sie woll­ten es nicht erlau­ben, aber zuse­hen, was sie für ihn tun könn­ten. In der Zwi­schen­zeit muss­te er eine Rei­he kom­pli­zier­ter Auf­ga­ben erfül­len, um sei­ne Aus­dau­er zu bewei­sen. Schließ­lich sag­ten ihm die Geis­ter, dass sie als Lohn für sein Ver­hal­ten jedes Jahr die Asche ihres Feu­er­plat­zes in den Mon­te­zu­ma Can­yon schüt­ten wür­den, wenn sie ihr Haus rei­nig­ten! ‚Manch­mal ver­ges­sen sie Wort zu hal­ten, manch­mal wer­fen sie zuviel davon her­un­ter. Aber ins­ge­samt wen­den sie uns ihre Auf­merk­sam­keit regel­mä­ßig hier im Mon­te­zu­ma-Can­yon zu!‘ Als die lan­ge Geschich­te zu Ende war, herrsch­te einen Moment lang respekt­vol­les Schwei­gen und dann platz­te der klei­ne Fra­ger her­aus: ‚Es schneit aber auch in Blanding, war­um denn das?‘

‚Ich weiß es nicht‘, sag­te der alte Mann dar­auf­hin sofort. ‚Du musst dir dazu selbst eine Geschich­te ausdenken‘.

Natür­lich nahm ich an“, fährt Bar­re Toel­ken fort, „dass die gan­ze Geschich­te für die­se Gele­gen­heit aus­ge­dacht war, und so sah es auch aus, aber ich habe spä­ter von ande­ren Nava­jo-For­schern erfah­ren, dass sie glei­che oder ähn­li­che Geschich­ten gehört hat­ten“ (Toel­ken s.146f.)

Volks­kund­ler und Eth­no­lo­gen beleh­ren uns, dass mit sol­chen ‚ätio­lo­gi­schen‘ Erzäh­lun­gen Zusam­men­hän­ge und Erschei­nun­gen erklärt wer­den, die den Erzäh­lern ver­stan­des­mä­ßig undurch­schau­bar blei­ben. Aber an einer Erklä­rung scheint dem Klei­nen Wagen gar nicht gele­gen zu sein. Nach dem Weg­gang sei­ner Besu­cher schimpf­te er über den Jun­gen, der kei­ne Geschich­ten mehr ver­ste­hen wür­de. „Durch Nach­fra­gen fand ich her­aus, dass er sei­ne Geschich­te nicht tat­säch­lich als ätio­lo­gi­sche Sage auf­fass­te und dass er kei­nes­wegs dran glaub­te, dass dies der Ursprung fürs Schnei­en sei. Wenn die Geschich­te von etwas han­del­te, dann von mora­li­schen Wer­ten, vom Ver­hal­ten eines jun­gen Hel­den, des­sen Taten eine gegen­sei­ti­ge Bezie­hung zwi­schen ihm und der Natur schil­der­ten. Kurz, indem ich die Geschich­te in mei­nen Kate­go­rien betrach­te­te, glaub­te ich sie zu durch­schau­en, dabei hat­te ich den ent­schei­den­den Punkt über­se­hen, und eben­so der jun­ge Besu­cher, eine Tat­sa­che, die Klei­ner Wagen dem töd­li­chen Ein­fluss wei­ßen Schul­un­ter­richts zuschiebt“ ( Toel­ken s.147).

2.

Büf­fel­kind Lang­speer, ein Schwarz­fuß­in­dia­ner aus der kana­di­schen Pro­vinz Alber­ta, der um 1900 gebo­ren, sich 1932, offen­bar weil er nicht mit der Welt der Wei­ßen zurecht­kam, in Los Ange­les das Leben nahm, beschreibt die Erzie­hung, die er in frü­her Jugend genoss.

„Unse­re sitt­li­che Erzie­hung lag ganz in den Hän­den der Müt­ter. Sie erzähl­ten uns von dem gro­ßen Geist, und sie sag­ten, wenn wir älter wären, wür­de einer aus der Geis­ter­welt zu uns kom­men, um unser Füh­rer und Beschüt­zer zu wer­den. Die­ser wür­de uns unse­re ‚Medi­zin‘ – unse­re Zau­ber­kraft – geben, unser Zau­ber­lied und unser Ster­be­lied; das Zau­ber­lied soll­ten wir in jeder Gefahr oder Bedräng­nis sin­gen, das ande­re, wenn wir zum Ster­ben kämen.

Wir besa­ßen kei­ne Bibel, wie sie die wei­ßen Kna­ben haben; also gaben uns die Müt­ter durch Mythen Unter­wei­sung im rech­ten Lebens­wan­del. Die Mythen erzähl­ten, wie alle guten Din­ge von Anfang an gut waren. Für alles besa­ßen wir eine Mythe – von der Pfle­ge unse­rer Füße bis zu der ‚gro­ßen Schan­de‘, der sich ein Lüg­ner aus­setz­te. Man­chen lan­gen Win­ter­nach­mit­tag saßen wir bei der Mut­ter, wäh­rend sie aus Häu­ten Klei­der anfer­tig­te, und lausch­ten den zau­ber­vol­len Geschich­ten vom guten Lebens­wan­del, die sie aus den dunk­len Tie­fen unse­rer Stam­mes­ge­schich­te mitteilte.

Manch­mal wen­de­ten sich die Mythen ins Hei­te­re, wie zum Bei­spiel die, die uns lehr­te, unse­re Füße zu pfle­gen. Die­se Mythe erzähl­te: Ein India­ner­krie­ger wur­de ein­mal von vie­len Fein­den ver­folgt, als er plötz­lich bemerk­te, dass sei­ne Geschwin­dig­keit nach­ließ. Im Wei­ter­lau­fen bat er sei­ne Füße, sich doch schnel­ler zu bewe­gen. Die Füße sag­ten, er möge den Kopf bit­ten: da setz­te sich der Krie­ger hin, um sei­nen Füßen zuzu­re­den. Er sprach: ‚Ich wer­de umkom­men, wenn ihr mir nicht helft.‘ Die Füße jedoch ant­wor­te­ten: ‚Sprich mit dem Kop­fe. Du ölst den Kopf nach jedem Mahl und pflegst ihn lie­be­voll. Uns aber ölst du nie, du küm­merst dich gar nicht um uns.‘ (Es war gebräuch­lich, dass sich der India­ner nach jedem Mahl die fet­ti­gen Fin­ger auf dem Kop­fe abrieb.)

‚Aber‘, ent­geg­ne­te der Krie­ger sei­nen Füßen, ‚wenn ich umge­bracht wer­de, wird mein Skalp den Fein­den beim Kriegs­tanz viel Freu­de berei­ten; sie wer­den um ihn einen Tanz auf­füh­ren und ihm Ehre erwei­sen. Euch Füße wird nie­mand beach­ten; man wird euch abha­cken und im Lager umher­wer­fen, die Hun­de wer­den sich um euch balgen‘.

Bei die­sen Wor­ten began­nen die Füße von selbst aus­zu­schla­gen. Sie schlu­gen so tüch­tig, dass sie den Krie­ger mit gro­ßer Geschwin­dig­keit vor­wärts tru­gen und so sei­ne Ret­tung bewirk­ten. Dar­um, so sag­ten unse­re Müt­ter, ermah­nen seit­dem die alten Leu­te die jun­gen, ihre Füße gut zu pfle­gen – sie jeden Abend zu rei­ben und zu ölen, sie ans Feu­er zu hal­ten und geschmei­dig zu machen, wenn sie müde sind“ (Büf­fel­kind Lang­speer s. 19 f.).

3.

Sat-Okh war das Halb­blut einer pol­ni­schen Mut­ter. die im Stam­me ihres Man­nes leb­te, den Scha­wa­nos im mitt­le­ren Kana­da, bekann­ter unter dem Namen Shawnees.

Dort wur­den die Jun­gen im Alter von fünf Jah­ren von der Mut­ter getrennt und als „Jun­ge Wöl­fe“ in einer Art Erzie­hungs­la­ger unter der Auf­sicht eines „Erzie­hers“ in allen männ­li­chen Tugen­den des Krie­ges und der Jagd unter­wie­sen. Sat-Okh ist ver­wirrt, als ein frem­des Mäd­chen ihn auf­for­dert, von sei­nem älte­ren Bru­der aus dem Erzie­hungs­la­ger zu erzäh­len. Er spürt, dass ihm sei­ne frisch gelern­te Krie­ger­weis­heit nicht wei­ter­hilft. Er wen­det sich an den alten Erzie­her. Owa­ses und erhält eine Art „Auf­klä­rung“ in Form. einer Erzählung.

„‚Ich bin euer Leh­rer‘, fuhr Owa­ses fort. ‚Ich will euch nicht von der Frau erzäh­len, nach der die­ser Uti vom Geschlecht der Eule gefragt hat. Doch ein Leh­rer muss auf alle Fra­gen ant­wor­ten. Des­halb will ich euch eine Erzäh­lung vor­tra­gen, die die Frau­en oft als Lied sin­gen, wenn ihr sie viel­leicht auch noch nie gehört habt. Ich habe sie sehr oft gera­de aus dem Mund der­je­ni­gen ver­nom­men, nach der Eule fragte.‘

Hier ist Owa­ses Erzählung:

‚ Am Ufer eines brei­ten Flus­ses steht ein jun­ges Mäd­chen, Scha­makh – die Schö­ne. Ihr Haar gleicht den Flü­geln eines schwar­zen Vogels, ihre Stirn der Schei­be des Mon­des, ihre Augen glei­chen den Abend­ster­nen. Sie ist das schöns­te Mäd­chen eines frei­en Vol­kes. Zwei jun­ge Häupt­lin­ge, zwei gro­ße Krie­ger, ste­hen an ihrer Sei­te. Jeder will sie in sein Zelt füh­ren. Dies wünscht sich der Rote Fuchs, der groß ist wie ein Fels und stär­ker als ein Bison. Dies wünscht sich Ida­ho, der Rie­se, des­sen Pfei­len kei­ne Schwal­be ent­rinnt, unter des­sen Mes­ser die grau­en Bären sterben.

Roter Fuchs hat auf dem Weg zu ihr zehn Pfer­de zuschan­den gerit­ten und ganz allein ein Wolfs­ru­del besiegt. Ida­ho muss­te auf dem Weg zum Fluss, an dem das Mäd­chen wohn­te, durch den Schnee­sturm wan­dern und mit dem grau­en Bären kämp­fen. Als sie sich zu Füßen der Schö­nen tra­fen, rich­te­ten sie ihre Bogen auf­ein­an­der und lie­ßen die lan­gen Mes­ser blit­zen. Sie gebot ihnen jedoch Ein­halt. Der­je­ni­ge, nach dem sie sich sehn­te und auf den sie gewar­tet hat­te, war Ida­ho. Aber die Geset­ze des frei­en Vol­kes ver­bo­ten ihr, ohne vor­he­ri­ge Prü­fung unter den zwei gro­ßen Krie­gern einen Gat­ten auszuwählen.

Sie gebot ihren Pfei­len und Mes­sern Einhalt.

‚Ich will nicht durch Strö­me von Blut ins Zelt mei­nes Gat­ten tre­ten. Genug Blut wird in unse­rem leid­ge­prüf­ten Land ver­gos­sen, seit die Wei­ßen es betre­ten haben. Hier ist ein Fluss‘, sag­te sie. ‚Kämpft nicht mit­ein­an­der, son­dern mit sei­nen Was­sern. Seht, ihr Häupt­lin­ge, du, Roter Fuchs, und du, Ida­ho, heu­te mor­gen erblick­te ich am ande­ren Ufer einen Strauch mit roten Bee­ren. Sei­ne Zwei­ge hän­gen über das Was­ser und glän­zen stär­ker als Bluts­trop­fen. Wer von euch mir als ers­ter den Zweig zum Braut­kranz bringt, der möge mich in sein Zelt führen.‘

Auf ein Zei­chen von ihr stürz­ten sich bei­de Häupt­lin­ge in die Wogen des brei­ten Flus­ses. Da wein­te die Schö­ne und ver­hüll­te ihr Ant­litz mit den schwar­zen Haa­ren, denn in ihrem Her­zen erwach­te wie­der die Lie­be zu Ida­ho und ließ sie in Hoff­nung und Angst erbe­ben – sie wünsch­te, dass er als ers­ter den Zweig Bee­ren zu Ehren ihrer Lie­be abbrä­che. Sie sah den roten Feder­busch, der im Stutz des Roten Fuch­ses steck­te, auf dem Was­ser schwim­men, sie sah Ida­hos wei­ßen Feder­stutz auf den Flu­ten schau­keln. Sie hör­te die Wel­len in eilen­dem Lauf gegen das Ufer schla­gen. Und sie lausch­te auf den Schlag ihres Herzens.

Der wei­ße Feder­stutz leuch­te­te als ers­ter am Strauch der roten Bee­ren auf. Da rief die Schö­ne über den Fluss: ‚O herr­li­cher Ida­ho! O gro­ßer Ida­ho, keh­re zu mir zurück! Keh­re zurück wie der Adler zum Horst! Dich erwäh­le ich, von dir habe ich Lie­der gesungen.‘

Doch Ida­hos Arm­be­we­gun­gen wur­den immer lang­sa­mer und schwä­cher. Und neben ihm leuch­te­te nicht nur der rote Schweif des Fuch­ses, das Was­ser färb­te sich rot von Blut. Die­ses Rot war tie­fer als das der Bee­ren. Und in der Schul­ter des Berg­häupt­lings steck­te das Mes­ser von Roter Fuchs. Er hat­te den Bee­ren­zweig Ida­hos Hän­den ent­ris­sen und schwang ihn über sei­nem Kopf. Da neig­te sich die Schö­ne über das Ufer, tauch­te ihre lan­gen schwar­zen Zöp­fe ins Was­ser und streck­te den Zurück­keh­ren­den die Hand hin.

Als ers­ter kam Roter Fuchs geschwom­men. Sie rief: ‚Geh über das Was­ser, Häupt­ling! Komm zu mir! Ich ver­nei­ge mich vor dir! Reich mir dein Mes­ser und reich mir den Bee­ren­zweig, damit ich ihn für den Kranz zurecht­schnei­den kann.‘

Als Roter Fuchs ihr mit dem Zweig das Mes­ser gab, das noch rot war vom Blut Ida­hos, wen­de­te sie es gegen den Ver­rä­ter. Ihre Hand besaß gro­ße Kraft, die Kraft der Lie­be. Zwei­mal traf sie den Roten Fuchs, dann stieß sie ihn ins tie­fe Was­ser. Sie warf ihre lan­gen Zöp­fe den aus­ge­streck­ten Armen Ida­hos zu, reich­te sie ihm wie die Hän­de zur Ret­tung. Als er ermat­tet ihr zu Füßen am Ufer knie­te, schmück­te sie sei­ne Stirn mit dem Kranz aus roten Beeren.

Seit die­sem Tag kreis­ten Wild­tau­ben über dem Zelt Ida­hos und Scha­makhs und san­gen Lie­der der Liebe‘.

Owa­ses schwieg. Auch wir schwie­gen. Die Pfer­de gin­gen in ruhi­gem Schritt – wie immer ließ der Lärm des Zuges, der sich durch das Tal wand, um die Abend­zeit etwas nach. Owa­ses trieb sein Pferd an, wir jedoch blie­ben wei­ter­hin am Ende. Wir wuss­ten nicht, was wir sagen soll­ten. Bis jetzt waren wir gewöhnt gewe­sen, voll Ver­ach­tung auf Frau­en und Mäd­chen her­ab­zu­bli­cken, ihre Geschwät­zig­keit zu ver­la­chen, ihrer Unkennt­nis in allen Män­ner­an­ge­le­gen­hei­ten zu spot­ten. Doch soeben hat­te Owa­ses uns ein Lied vor­ge­tra­gen, in dem zum ersten­mal von einem Mäd­chen die Rede war, ein Lied, das uns lehr­te, dass auch eine Frau Hel­din sein kann“ (Sat-okh s.105-107).

4.

Es fällt bei allen Lebens­be­rich­ten auf, wie aus­führ­lich und genau die alten Män­ner, nach­dem sie längst aus ihrer ange­stamm­ten Lebens­wei­se her­aus­ge­ris­sen waren, noch Wort für Wort die alten Geschich­ten nach­er­zäh­len kön­nen. Wie bei allen schrift­lo­sen Kul­tu­ren kann man will­kür­li­che Abän­de­run­gen her­ge­brach­ter Erzäh­lun­gen nahe­zu aus­schlie­ßen, hing doch die Bewah­rung der reli­giö­sen und geschicht­li­chen Tra­di­ti­on des Stam­mes und damit sei­ne sozia­le Iden­ti­tät von der exak­ten Über­mitt­lung die­ser Erzäh­lun­gen ab. Die Kin­der wur­den des­halb nicht nur in und mit die­sen Erzäh­lun­gen erzo­gen, sie muss­ten auch ler­nen sie zu behal­ten und weiterzugeben.

Charles A. East­man, ein Sioux-India­ner, der es in der wei­ßen Gesell­schaft bis zum Medi­zin­ex­amen brach­te und mit india­ni­schem Namen Ohi­je­sa hieß, berich­tet, dass er die gehör­ten Erzäh­lun­gen regel­recht ler­nen musste.

„Sehr früh muss­te der India­ner­kna­be die Sagen sei­nes Stam­mes ken­nen­ler­nen und erzäh­len kön­nen. Bei­na­he jeden Abend erzähl­ten Vater und Mut­ter oder auch Groß­el­tern eine Geschich­te oder Sage, der der Kna­be mit glän­zen­den Augen und offe­nem Mun­de lausch­te. Meis­tens muss­te er dann am nächs­ten Abend das Gehör­te wie­der­erzäh­len. War er kein geleh­ri­ger Schü­ler, so quäl­te er sich sehr mit die­ser Auf­ga­be; der India­ner­kna­be war jedoch in der Regel ein sehr guter Hörer und besaß ein vor­züg­li­ches Gedächt­nis, so dass er die­se Geschich­ten sehr schnell beherrsch­te. Die Haus­ge­nos­sen waren sei­ne Zuhö­rer, von denen er Lob und Tadel ern­te­te. “ ( East­man, s.42).

Die­se Erzie­hung zum getreu­en Wei­ter­erzäh­len erklärt die oft erstaun­li­che Genau­ig­keit vie­ler geschicht­li­cher und mytho­lo­gi­scher Über­lie­fe­run­gen. Die meis­ten Berich­ten­den datie­ren Ereig­nis­se bis zu drei und vier Gene­ra­tio­nen zuver­läs­sig zurück, und man darf davon aus­ge­hen, dass auch Erzäh­lun­gen, die noch län­ge­re Zeit­räu­me umfas­sen bis hin zu mytho­lo­gi­schen Ent­ste­hungs­sa­gen auf ihre Wei­se Bericht erstatten.

5.

In unse­ren India­ner­bü­chern schlei­chen die Rot­häu­te unab­läs­sig Skal­pe sam­melnd auf dem Kriegs­pfad, sau­ber ein­ge­teilt in uner­schro­cke­ne edle Kämp­fer und hin­ter­häl­ti­ge Schur­ken. Die exo­ti­sche Kulis­se ver­klärt den Krieg, wie wir ihn ver­ste­hen: Ver­nich­tung und Unter­wer­fung des Fein­des. Kriegs­zü­ge der India­ner, jeden­falls solan­ge sie von den Wei­ßen noch nicht zum Kampf auf Leben und Tod gezwun­gen wur­den, ziel­ten eher auf die Dar­stel­lung der Tap­fer­keit des Krie­gers und sei­ner Bereit­schaft ab, für die Stam­mes­ge­mein­schaft Schmer­zen und Tod zu ertra­gen. Wich­ti­ger und ruhm­rei­cher als der Skalp, die abge­zo­ge­ne Kopf­haut des Geg­ners als Sie­ges­tro­phäe, war bei den meis­ten Stäm­men der soge­nann­te „Coup“, die kör­per­li­che Berüh­rung des Fein­des im Kampf. Die stän­di­gen und oft blu­ti­gen Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen den ein­zel­nen Stäm­men hat­ten für unse­re Begrif­fe einen fast sport­li­chen Anstrich, und es waren die oft wie­der­hol­ten Erzäh­lun­gen, die den Ruhm eines Krie­gers begrün­de­ten. Auch die Hel­den­ta­ten feind­li­cher Stäm­me wur­den an den Lager­feu­ern mit Hoch­ach­tung weitererzählt.

Büf­fel­kind Lang­speer berich­tet: „Wir hat­ten am Lager­feu­er die Geschich­te oft gehört, wie Assi­ni­bo­in ein­mal unse­ren Stamm durch Schlau­heit besieg­ten. Nun war zufäl­lig der gro­ße Häupt­ling selbst da, um uns das zu erzählen.

Wäh­rend die Kriegs­trom­meln lei­se als Beglei­tung zu den vier Stam­mes­sän­gern tön­ten, die in der Mit­te des Zel­tes saßen und die kla­gen­de Wei­se des ‚Ich-sah‘-Tanzes san­gen, erhob sich Häupt­ling Trägt-den-Kes­sel, pflanz­te den lan­gen gefie­der­ten Skalp­stock vor sich in die Erde und hielt ihn so mit der rech­ten Hand. Eini­ge Augen­bli­cke lang stand er schwei­gend und blick­te nach­denk­lich auf den Skalp, der in der Mit­te des Sta­bes hing. Dann hob er den Kopf, sah hin­über zu den Schwarz­fü­ßen und begann:

‚Hanh-h! Ich will euch etwas erzäh­len, was euch selbst hier unten in eurem Lan­de geschah, euch, dem Stam­me Wee­wint­schas­ta Siehas­a­pa (Blut-Schwarz­fü­ße). Es ist die Geschich­te, um die ihr mich gebe­ten habt – die Geschich­te, wie ich euch mit Hil­fe mei­nes Lau­fens über­lis­te­te. Ihr kennt sie ja, Schwarzfüße!‘

‚Agh, agh, agh!‘ (ja, ja, ja) stimm­ten die Schwarz­fuß-Krie­ger zu, neig­ten sich vor­wärts und wen­de­ten die Köp­fe um zuzu­hö­ren“ (Büf­fel­kind Lang­speer s.66).

Die Erzäh­lung von Kriegs- und Jagd­aben­teu­ern hat­ten natür­lich auch den Sinn, die übri­gen und vor allem die jün­ge­ren Krie­ger, zu ähn­li­chen Leis­tun­gen anzu­spor­nen. Neben der kör­per­li­chen Ertüch­ti­gung wur­de der India­ner­jun­ge auch durch Erzäh­lun­gen zum Krie­ger und Jäger erzogen.

Wenn die Kin­der­grup­pe des Dor­fes, die übri­gens ein ziem­lich unab­hän­gi­ges Leben führ­te und schon früh eige­ne klei­ne Unter­neh­mun­gen pla­nen und durch­füh­ren konn­te, in einer Art Rol­len­spiel Kriegs­zü­ge nach­spiel­te, gehör­te dazu auch das Erzäh­len ihrer Taten. Schwar­zer Hirsch berichtet:

„Nach einer gro­ßen Jagd spiel­ten wir klei­ne Jun­gen ein Kriegs­spiel. Wir gin­gen ein Stück weit vor das Dorf hin­aus und bau­ten dort aus Gras ein paar Tipis; so spiel­ten wir die Rol­le von Fein­den und die­ses war unser Dorf. Wir hat­ten einen Rat­ge­ber, und wenn es dun­kel wur­de, gab er uns den Befehl hin­zu­ge­hen und von den erwach­se­nen Leu­ten getrock­ne­tes Fleisch zu steh­len. Er hielt uns ein Stück davon vor, und wir muss­ten dann abbei­ßen; war der Bis­sen groß, hat­ten wir auch ein gro­ßes Stück Fleisch zu brin­gen, war er jedoch nur klein, wur­de nicht so viel von uns erwar­tet. Dann schli­chen wir zu dem Dorf der gro­ßen Leu­te hin, und wenn es uns gelang, auf dem Bau­che krie­chend, uner­wischt wie­der zu den Uns­ri­gen zu gelan­gen, dann hat­ten wir einen guten Schmaus und Tanz. Wir hör­ten Mord­ge­schich­ten und erzähl­ten eif­rig von unsern Hel­den­ta­ten wie erwach­se­ne Krie­ger“ (Schwar­zer Hirsch s.65).

Dass bei sol­chen Rol­len­spie­len bevor­zugt Kriegs­zü­ge oder Jag­den nach­ge­spielt wur­den, dürf­te damit zu tun haben, dass sie zu den weni­gen Berei­chen des Erwach­se­nen­le­bens gehör­ten, die die Kin­der nicht tag­täg­lich mit eige­nen Augen beob­ach­ten konn­ten und auf die sie daher beson­ders neu­gie­rig waren.

Im Erzie­hungs­la­ger der Schwarz­fuß­in­dia­ner spiel­te Sat-okh mit sei­nen Mit­zög­lin­gen sogar die alten Kriegs­er­zäh­lun­gen des Erzie­hers nach, in einer für unse­re Begrif­fe selt­sa­men Mischung von Rol­len­spiel, Manö­ver und ‚Räu­ber und Gendarm‘:

„Owa­ses, Zer­bro­che­nes Mes­ser und Gro­ßer Flü­gel hat­ten von den alten Zei­ten, von Kämp­fen und Krie­gen zwi­schen den Stäm­men erzählt. Nun foch­ten wir unter­ein­an­der Krie­ge und Schar­müt­zel aus und stell­ten alle Ereig­nis­se aus den fer­nen Tagen noch ein­mal dar, deren die Alten so gern gedach­ten. Gewöhn­lich teil­ten wir uns in zwei Grup­pen, die nur aus Uti, Jun­gen ohne Namen, bestan­den. Jeder von uns bemal­te Gesicht und Brust mit den Kriegs­far­ben und bestrich sei­nen Kör­per mit Fett zum Schutz vor Insek­ten, wie Krie­ger, die sich auf den Kriegs­pfad bege­ben. Die älte­ren Jun­gen spot­te­ten unse­rer ein wenig, des­halb ver­lie­ßen wir mit Owa­ses‘ Ein­ver­ständ­nis das Lager gern für eini­ge Tage, um unse­re ‚Stam­mes­kämp­fe und ‚Schlach­ten‘ aus­zu­tra­gen“ (Sat-okh, s.47).

6.

Übri­gens erzähl­ten auch die India­ner­na­men ihre Geschich­te. Klei­ne Kin­der hat­ten zunächst kei­nen eigent­li­chen Namen, son­dern wur­den „Klei­ner“ oder „Kind“ geru­fen. Bei den Schwarz­fuß­in­dia­nern hie­ßen noch im Erzie­hungs­la­ger alle Jun­gen „Klein-Uti“. Im all­ge­mei­nen erhielt dann der Her­an­wach­sen­de auf­grund eines Ereig­nis­ses, eines Trau­mes oder einer Tat einen Namen, der davon berich­te­te. Aber auch ihn tru­gen vie­le nicht lebens­lang, son­dern durch neue Taten konn­te ein neu­er Name geprägt werden.

Sat-okh erhielt sei­nen spä­te­ren Namen, als er einen angrei­fen­den Adler erleg­te. Zunächst erzähl­te er sein Jagd­aben­teu­er dem Erzie­her Owases:

„Auf Geheiß mei­nes Leh­rers ließ ich mich auf einem Bären­fell nie­der, er nahm mir gegen­über Platz, leg­te eine wei­che Stüt­ze unter die Schul­tern und ent­zün­de­te sei­ne klei­ne Pfei­fe. Schließ­lich hob er die Hand zum Zei­chen, ich sol­le mit mei­ner Erzäh­lung beginnen.

Krie­ger gei­zen mit ihren Wor­ten. Also gehorch­te ich sei­nem Befehl nicht sogleich und schwatz­te nicht los wie Mäd­chen, wenn sie vom Fluss zurück­kehr­ten. Mit geschlos­se­nen Augen rief ich mir die Pirsch auf das Kanin­chen, den plötz­li­chen Angriff des Adlers und den Flug mei­nes Pfeils ins Gedächt­nis. Schließ­lich begann ich – doch zuerst pries ich, wie es sich für den Gast in Owa­ses‘ Zelt geziem­te, sei­ne eige­nen gro­ßen Jäger­ta­ten, die Schä­del der erleg­ten Tie­re, sei­nen ruhm­vol­len Kampf mit dem grau­en Bären und sei­ne Weis­heit als Leh­rer. Der Alte hör­te auf­merk­sam zu, die Augen halb geschlos­sen, schwei­gend, regungs­los, man hät­te glau­ben kön­nen, er schla­fe, wenn nicht uner­müd­lich der Rauch in klei­nen Wölk­chen aus sei­ner Pfei­fe gestie­gen wäre. Er hob erst sei­ne Lider, als ich berich­te­te, wie ich mein Kanin­chen am Fels­hang der Sprin­gen­den Zie­ge erspäht hat­te, und wen­de­te von da an den Blick nicht mehr von mir, obwohl mir manch­mal die Wor­te in der Keh­le ste­cken­blie­ben. Selbst wenn ich die Absicht gehabt hät­te, etwas hin­zu­zu­fü­gen, zu über­trei­ben oder so dar­zu­stel­len, als hät­te ich nicht auf das Kanin­chen, son­dern auf den Adler Jagd gemacht, ich hät­te es nicht ver­mocht. Ich konn­te den Blick nicht von Owa­ses‘ schwar­zen glän­zen­den Augen wen­den. Mei­ne Wor­te fie­len immer lang­sa­mer, ich sprach immer lei­ser. Als ich geen­det hat­te, fühl­te ich mich schwach und erschöpft wie nach einer lan­gen Wan­de­rung ohne Spei­se und Trank. Mei­ne gro­ße Man­nes­tat erschien mir jetzt gering­fü­gig und kaum beach­tens­wert. Doch Owa­ses erhob sich, und auf sei­nem Gesicht erblick­te ich einen sel­te­nen Gast – ein Lächeln. Er neig­te sich zu mir und leg­te sei­ne Hand auf mei­ne Hän­de, die ich auf die Knie stützte.

‚Mei­ne Augen sind glück­lich‘, sag­te er, ‚dass sie den tap­fe­ren Sohn des Leoo-kar­ko-ono-ma sehen kön­nen‘. Mein Herz sang ein Lied des Tri­um­phes“ (Sat-okh s.83).

Die fei­er­li­che Namens­ge­bung fin­det am nächs­ten Abend im Schein des Lager­feu­ers statt, und auch hier wird die namens­ge­ben­de Tat in einem dar­stel­len­den Tanz vor den ver­sam­mel­ten Zög­lin­gen verkündet:

„Als das Lied ver­stummt war, erklang in der plötz­li­chen Stil­le der Schrei des jagen­den Adlers, und der Zau­be­rer Bit­te­re Bee­re trat in den Kreis der Krie­ger. Dies­mal war er von Kopf bis Fuß in Vogel­fe­dern gehüllt. Bei sei­nem ers­ten Schritt dröhn­ten die Trom­meln, gell­ten die Pfei­fen in einem kur­zen, mäch­ti­gen Schrei auf und ver­stumm­ten wie­der. Als ich Bit­te­re Bee­re erblick­te, schlug mein Herz schnel­ler, und mir stock­te der Atem. Der Zau­be­rer hat­te sich die gro­ßen Flü­gel des von mir erleg­ten Adlers an die Arme gebun­den. Ein Gedan­ke fuhr mir durch den Kopf, noch unklar, doch schon voll Hoff­nung. Nicht mir allein ging es so, denn Sprin­gen­de Eule pack­te, als er die Flü­gel an den Armen des Zau­be­rers sah, mei­ne Hän­de und drück­te sie hef­tig. Wir wech­sel­ten jedoch kein Wort. Kein Mann darf sei­ne Hoff­nun­gen aus­spre­chen, solan­ge sie sich nicht erfüllt haben. Wir dräng­ten uns in den ers­ten Kreis der Krie­ger. Bit­te­re Bee­re lief ganz dicht an uns vor­bei und kreis­te wie ein gro­ßer Vogel um die Feu­er­stät­te. Wie­der trat Stil­le ein, man hör­te nur das Fau­chen der Federn an sei­nen Armen, sein schnel­les Atmen und das Pras­seln der Zwei­ge im Feu­er. Schließ­lich sprang der Zau­be­rer, sich gleich­sam mit sei­nen Flü­geln erhe­bend, auf die rie­si­ge Trom­mel, die acht Krie­ger ergrif­fen hat­ten. Sie dreh­ten die Trom­mel jetzt mit der lin­ken Hand und schlu­gen mit der rech­ten den Takt für den tan­zen­den Zau­be­rer. Ich press­te die Hän­de gegen die Brust. Bit­te­re Bee­re tanz­te den Tanz des Jagen­den Adlers. Bald schwank­te er schwer­fäl­lig mit aus­ge­brei­te­ten Flü­geln, bald wir­bel­te er im Kreis, um sodann mit zusam­men­ge­leg­ten Flü­geln schnell auf die Knie zu fal­len. Eine Wei­le spä­ter schoss er mit einem Sprung hoch und zog wie­der wei­te Krei­se, wie dies gro­ße Stein­ad­ler tun.

Das Trom­meln nahm von Mal zu Mal zu, ebb­te für einen Augen­blick ab, um wie­der an Schnel­lig­keit und Stär­ke zu gewin­nen. In sei­nen immer has­ti­ge­ren Rhyth­mus fiel ein neu­er Laut, ein hoher, ohren­zer­rei­ßen­der Flö­ten­ton. Da sprang Blau­es Pferd, der Gehil­fe von Bit­te­re Bee­re, aus dem Kreis der Krie­ger. Ich pack­te Sprin­gen­de Eule bei der Hand, wir sahen uns an. Blau­es Pferd hat­te sich Kanin­chen­pfo­ten an die Knie gebun­den, von sei­nem Feder­stutz hin­gen zu bei­den Sei­ten des Gesichts zwei Bün­del Kanin­chen­oh­ren her­ab. Also war das der Tanz des Adlers, der ein Kanin­chen jag­te. Bit­te­re Bee­re kreis­te immer noch auf der gro­ßen Trom­mel. Das Trap­peln sei­ner Füße schwoll an. Schril­les Pfei­fen durch­bohr­te die Nacht. Die Flam­me loder­te hoch auf ….

In einem bestimm­ten Augen­blick stieß der ‚Adler‘ Bit­te­re Bee­re auf das ‚Kanin­chen‘ Blau­es Pferd. Und dann? Dann begriff ich, dass mei­ne Hoff­nun­gen in Erfül­lung gehen wür­den. Im sel­ben Moment näm­lich schoss aus dem Kreis der Krie­ger ein lan­ger, stump­fer Pfeil und blieb zwi­schen den Federn des Zau­be­rers ste­cken. Der ‚Adler‘ fiel um.

Eine gro­ße Stil­le trat ein. Nur das Echo trug den Trom­mel­klang zu uns zurück. Nie­mand wag­te sich zu rüh­ren oder auch nur tief Luft zu holen. Es war, als erstarr­ten selbst die rot­zün­geln­den Flam­men. Doch als der schril­le Ton der Flö­ten die Stil­le wie­der zer­riss und die Trom­meln erneut dröhn­ten, erhob sich der Zau­be­rer, wen­de­te das Gesicht dem Mond zu und warf die Arme empor mit dem Ruf: ‚Sat-okh!‘

‚Sa!-okh! Sat-okh!‘ wie­der­hol­ten alle den Ruf des Zauberers.

Zum ers­ten Mal hall­te die­ser Name über Sied­lung, Lich­tung, Fluss und Wald.

Der Zau­be­rer wir­bel­te ein letz­tes Mal. Dann kam er zu mir, pack­te mich am Arm und zog mich in den Kreis: ‚ Sat-okh! Sat-okh! Sat-okh!‘ rie­fen die Krie­ger immer schnel­ler, und immer gel­len­der tön­ten die Pfei­fen, immer lau­ter dröhn­ten die Trommeln.

Mich aber erfass­te Freu­de und Stolz – der gro­ße Zau­be­rer Bit­te­re Bee­re hat­te vor der gan­zen Sied­lung die Geschich­te mei­nes Sie­ges über den Adler getanzt und mir einen Namen gegeben.

Ich hieß jetzt Sat-okh, Lan­ge Feder. Nie­mand wür­de mich mehr Klein Uti nen­nen! Ich hat­te. einen Namen!“ (Sat-okh, s.84 f.).

7.

Die Psy­cho­ana­ly­se, die das Ver­dräng­te ins Bewusst­sein heben und inte­grie­ren will, ver­sucht den Pati­en­ten zum Erzäh­len von Asso­zia­tio­nen und Träu­men zu bewe­gen, , jenen unbe­wuss­ten Berei­chen unse­rer Per­sön­lich­keit, wo die ver­dräng­ten Erfah­run­gen unse­rer Lebens­ge­schich­te hau­sen und gefähr­li­che Stö­run­gen unse­rer Per­sön­lich­keit her­vor­ru­fen können.

Der Psy­cho­ana­ly­ti­ker Erik­son war ver­blüfft, bei den Sioux ein prak­ti­sches Wis­sen davon anzu­tref­fen. „Tat­säch­lich war­te­ten die Sioux nicht dar­auf, dass die Träu­me der Erwach­se­nen fal­sche Ent­wick­lun­gen regis­trier­ten: sie zogen aus, um Träu­me, oder bes­ser, Visio­nen zu suchen, solan­ge noch Zeit war über einen Lebens­plan zu ent­schei­den. Unbe­waff­net und nackt bis auf Len­den­tuch und Mokas­sins wan­der­te der Siou­x­jüng­ling in die Prä­rie hin­aus, sich der Son­ne, der Gefahr und dem Hun­ger preis­ge­bend, um der Gott­heit sei­ne wesen­haf­te Demut und sein Bedürf­nis nach Füh­rung kund­zu­tun. Die­se wur­de ihm am vier­ten Tag in der Form von Visio­nen zuteil, die dann spä­ter von Traum­deu­tern gedeu­tet wur­den. Die Traum­ex­per­ten ermu­tig­ten die Novi­zen dann ent­we­der, die übli­chen Din­ge wie Jagen, Kämp­fen oder Pfer­de­steh­len beson­ders vor­züg­lich aus­zu­füh­ren; oder klei­ne berei­chern­de Varia­tio­nen in die Insti­tu­tio­nen des Stam­mes ein­zu­füh­ren, indem sie ein Lied, einen Tanz oder ein Gebet erfan­den; oder etwas Beson­de­res zu wer­den wie etwa ein Arzt oder Pries­ter; oder schließ­lich sich einer jener weni­gen Rol­len zuzu­wen­den, die denen zur Ver­fü­gung stan­den, die aner­kann­ter­ma­ßen von der Norm abwi­chen“ (Erik­son s.147).

In der Psy­cho­ana­ly­se erfolgt die Bewusst­wer­dung im Behand­lungs­zim­mer des Ana­ly­ti­kers. Die Traum­vi­sio­nen der India­ner wur­den öffent­lich erzählt, und die Kin­der wur­den ange­hal­ten, sich ihre Visio­nen genau zu mer­ken, um sie wei­ter­erzäh­len zu können.

John Tan­ner, ein von India­nern auf­ge­zo­ge­ner Wei­ßer, der zu Beginn des 19. Jahr­hun­derts 30 Jah­re unter den Shaw­nies (Scha­wa­nos) leb­te, schreibt dazu:

„Wäh­rend sie fas­ten, ach­ten sie ganz beson­ders auf ihre Träu­me, und je nach deren Beschaf­fen­heit bil­den sich die Ver­wand­ten, denen die­se Träu­me erzählt wer­den, eine Mei­nung über das, was dem Kind in Zukunft bevorsteht.

Ein Traum von dem, was in der Luft vor­geht – von Vögeln, Wol­ken, Him­mel – gilt als sehr güns­tig. Wenn das Kind anfängt, von der­glei­chen zu erzäh­len, dann wird es von den Ver­wand­ten unter­bro­chen, die ihm zuru­fen: ‚Es ist schon gut! Rede nicht mehr davon!‘ Die Kin­der bewah­ren von den Träu­men Ein­drü­cke, die ihr Leben lang Ein­fluss auf ihren Cha­rak­ter haben. Einem alten, sehr aus­ge­zeich­ne­ten Krie­ger, der sich vor eini­gen Jah­ren am Red River auf­hielt, hat­te, wäh­rend er ein­mal in sei­ner Kind­heit fas­te­te, geträumt, es sei eine Fle­der­maus auf ihn zuge­flo­gen, und er hat­te des­halb die­ses Tier zu sei­ner Medi­zin erko­ren. Auf die kost­spie­li­gen Kriegs- oder Jagd­me­di­zi­nen, die bei den übri­gen India­nern in so gro­ßem Anse­hen ste­hen, gab er gar nichts; solan­ge er leb­te, trug er eine Fle­der­maus­haut vorn an sei­ner Kopf­be­de­ckung. Auf sei­ne vie­len Kriegs­zü­ge ging er mit der größ­ten Zuver­sicht und Ruhe, denn er war fest über­zeugt, daß die Sioux, die eine Fle­der­maus in ihrem Flug nicht schie­ßen kön­nen, auch ihn nicht tref­fen wür­den. Er zeich­ne­te sich bei jeder Gele­gen­heit aus und erleg­te eine gro­ße Men­ge sei­ner Fein­de, ohne jemals von einer Kugel auch nur gestreift wor­den zu sein. Daß er die­ses sel­te­ne Glück der Fle­der­maus­haut zuschrieb, ver­steht sich von selbst.

Tan­ner erzählt, daß sei­ne Adop­tiv­mut­ter Net-no-kwa, als sie etwa zwölf Jah­re alt war, ein­mal zehn Tage hin­ter­ein­an­der fas­te­te. Als sie wäh­rend die­ser Zeit einen Traum hat­te, stieg ein Mann vom Him­mel her­ab, sprach vie­ler­lei mit ihr, reich­te ihr zwei Stä­be und sag­te: ‚Die­se gebe ich dir, damit du dich auf sie stützt; ich gestat­te dir auch, dass dein Haar einst weiß wer­de wie der Schnee‘. Ihr gan­zes Leben lang war die­se vor­treff­li­che Frau fest über­zeugt, dass sie ein hohes Alter errei­chen wür­de. Oft, wenn sie sich in der größ­ten Not und Bedräng­nis befand und Gefah­ren aller Art sie umga­ben, ermahn­te sie die Ihri­gen, den Mut nicht sin­ken zu las­sen, und erin­ner­te dar­an, dass ihr ver­spro­chen wor­den sei, sie wer­de im hohen Alter auf Krü­cken gehen und Haa­re bekom­men, die so weiß wie Schnee wären“ (Tan­ner, s.335f.).

8.

In soge­nann­ten Natur­re­li­gio­nen bestehen vie­le ritu­el­le Hand­lun­gen oder Fes­te aus Tän­zen, die über­lie­fer­te Mythe dar­stel­len. Aber auch indi­vi­du­el­le Visio­nen wur­den in sol­chen For­men dar­ge­stellt und damit der Stam­mes­öf­fent­lich­keit mit­ge­teilt. Erik­son zitiert den Bericht eines Jun­gen, der den Don­ner­vo­gel gese­hen hat­te und nun als „Heyo­ka“ galt:

„Ein­mal, als ich drei­zehn war, im Früh­ling des Jah­res, stand die Son­ne tief und Regen und Gewit­ter droh­ten, wäh­rend mei­ne Leu­te in einem Lager von vier Zel­ten leb­ten. Ich hat­te einen Traum, dass mein Vater und mei­ne Fami­lie in einem Tipi saßen, als der Blitz in ihre Mit­te ein­schlug. Alle waren betäubt. Ich war der ers­te, der zu Bewusst­sein kam. Ein Nach­bar schrie laut ums Lager her­um. Ich lag zusam­men­ge­krümmt, als ich zu mir kam. Es war Zeit die Pfer­de hin­aus­zu­füh­ren, so tat ich es. Als ich ganz zu mir kam, begann ich zu begrei­fen, was gesche­hen war, und dass ich die Heyo­ka-Zere­mo­nie aus­füh­ren müss­te, wenn ich wie­der ganz gesund war. Ich hör­te einen Herold dies aus­ru­fen, aber ich bin nicht ganz sicher, ob es wirk­lich war. Ich wuss­te, dass ich dazu bestimmt war, Heyo­ka aus­zu­füh­ren. Ich wein­te ein wenig, allein. Ich sag­te mei­nem Vater, ich hät­te den Don­ner­vo­gel gese­hen. ‚Wohl, Sohn‘, sag­te er, ‚du musst es voll­enden‘. Es wur­de mir gesagt, dass ich ein Heyo­ka sein muss. Wenn ich die Zere­mo­nie nicht aus­führ­te, wür­de mich der Blitz töten. Da wur­de mir klar, dass ich in der Zere­mo­nie alles förm­lich erzäh­len müs­se, was ich erlebt hat­te“ (Erik­son s.147).

Beim Heyo­ka-Ritus wur­de ein Hund geschlach­tet und in fest­ge­leg­ter Wei­se zer­teilt und gekocht. Wäh­rend­des­sen trie­ben die Heyo­kas ihre Scher­ze in der Art von Clowns, die die all­täg­li­che Wahr­neh­mung auf den Kopf stell­ten. Schwar­zer Hirsch, dem gleich­falls der Don­ner­vo­gel erschie­nen war, schil­dert sein Heyoka-Fest:

„Danach, wäh­rend das Was­ser im Gefäß koch­te, kehr­ten Eine Sei­te und ich, auf unsern bemal­ten Rot­füch­sen sit­zend, uns dem Wes­ten zu und sangen:

‚Sie schick­ten Stim­men auf hei­li­ge Wei­se.
Das hal­be Welt­all schick­te Stim­men.
Auf hei­li­ge Wei­se schick­ten sie Stim­men zu dir‘.

Sogar als wir dies san­gen, trie­ben die Heyo­kas när­ri­sche Din­ge und erreg­ten Geläch­ter. Zum Bei­spiel: zwei Heoy­kas mit lan­gen gekrümm­ten Bogen und Pfei­len und spaß­haft bemalt kamen zu einer seich­ten klei­nen Was­ser­la­che. Sie stell­ten sich an, als hiel­ten sie die­se für einen brei­ten tie­fen Strom, den sie über­que­ren müss­ten; und so, mit Gebär­den, doch ohne zu spre­chen, ent­schie­den sie sich dafür, zu unter­su­chen, wie tief der Strom sein. Sie nah­men ihre lan­gen krum­men Bogen und steck­ten sie ins Was­ser, nicht senk­recht, son­dern der Län­ge nach, gera­de unter den Was­ser­spie­gel. Dadurch wur­de der gan­ze Bogen durch­nässt. Indem sie dar­auf die Bogen neben sich auf­stell­ten, zeig­ten sie damit, dass die Tie­fe des Was­sers weit über ihre Köp­fe rei­che, dar­um schick­ten sie sich zum Schwim­men an. Einer tauch­te nun, Kopf vor­an, in die nied­ri­ge Pfüt­ze, ver­grub sein Gesicht im Schlamm und schlug wild im Was­ser um sich, gleich als wäre er am Ertrin­ken. Dann sprang der zwei­te nach, um sei­nen Gefähr­ten zu ret­ten. Wei­te­re drol­li­ge Scher­ze wur­den im Was­ser aus­ge­heckt und die Leu­te zum Lachen gebracht. Nach­dem Eine Sei­te und ich dem Wes­ten zuge­sun­gen, wand­ten wir uns dem Topf zu, dar­in wir Herz und Kopf des Hun­des gesot­ten hat­ten. Mit scharf gespitz­ten Pfei­len schos­sen wir zu Pferd nach dem Topf und dar­an vor­bei. Ich muss­te den Kopf auf mei­nen Pfeil spie­ßen, Eine Sei­te aber das Herz auf sei­nen Pfeil; denn wir hat­ten die zwei Män­ner dar­zu­stel­len, die ich in mei­nem Gesicht geschaut hat­te. Dann mach­ten alle Heyo­kas Jagd auf uns und ver­such­ten, ein Stück von dem Fleisch zu ergat­tern. Die übri­gen Leu­te dräng­ten sich um den Topf und ver­such­ten gleich­falls, etwas von dem hei­li­gen Fleisch zu ergat­tern. Wäre es noch so wenig, es wür­de ihnen zum Guten gerei­chen, denn die Kraft des Wes­tens war nun in ihm. Es schien, als erhiel­ten sie eine Medi­zin, die sie glück­li­cher und stär­ker machte.

Als der Ritus vor­bei war, fühl­te sich jeder­mann um vie­les woh­ler, denn es war ein Tag der Lust­bar­keit gewe­sen. Die Leu­te waren nun wie­der fähig, das Grü­ne der Welt, die Wei­te des hei­li­gen Tages, die Far­ben der Erde zu sehen und in ihre Gemü­ter auf­zu­neh­men“ (Schwar­zer Hirsch, s.182 f.).

9.

Schwar­zer Hirsch hat­te als Kind, wäh­rend er zwölf Tage krank war und wie tot auf dem Lager gele­gen hat­te, eine lan­ge Visi­on, und er wird schließ­lich vom Medi­zin­mann Wir­bel­wind-Jäger geheilt. Aber Schwar­zer Hirsch ist dar­über nicht glücklich:

„Es schien mir, jeder müss­te davon wis­sen, doch wag­te ich nicht, davon zu erzäh­len, da ich ahn­te, dass nie­mand mir glau­ben wür­de, denn ich zähl­te erst neun Jah­re. Auch konn­te ich, als ich dort lag und über mein Gesicht nach­dach­te, alles wie­der sehen und mit einem Teil von mir des­sen Sinn emp­fin­den als eine selt­sa­me Kraft, die in mei­nem Lei­be glüh­te; doch wenn der Teil von mir, wel­cher spricht, für die­sen Sinn nach Wor­ten such­te, dann war er wie Nebel, der sich mir ent­zog“ (Schwar­zer Hirsch, s.55).

Zum Leid­we­sen sei­ner Eltern bleibt Schwar­zer Hirsch ein krän­keln­der Son­der­ling. Erst mit sieb­zehn Jah­ren bringt ihn ein ande­rer Medi­zin­mann zum erlö­sen­den Reden:

„Als die Gewäch­se wie­der­um began­nen, ihr zar­tes Gesicht zu zei­gen, lie­ßen Vater und Mut­ter einen alten Medi­zin­mann namens Schwar­zer Weg (Black Road) kom­men, damit er sehe, was er für mich tun kön­ne. Schwar­zer Weg saß mit mir allein in einem Tipi, und er sag­te mir, ich möge ihm berich­ten, ob ich irgend etwas gese­hen habe, das mich ver­wirr­te. Aber jetzt hat­te ich so sehr Angst, mich vor allem fürch­ten zu müs­sen, dass ich ihm alles von mei­nem Gesicht erzähl­te, und als ich damit fer­tig war, blick­te er mich lan­ge an und sag­te dann: .Ah-h-h-h‘. womit er andeu­te­te, dass er sehr über­rascht sei. Dar­auf erklär­te er: ‚Nef­fe, ich weiß, wo die Stö­rung liegt! Du musst tun, was das reh­brau­ne Pferd in dei­nem Gesicht wünsch­te. Du musst dei­ne Pflicht tun und die­ses Gesicht für dein Volk auf Erden ver­wirk­li­chen. Du musst zuerst den Pfer­de­tanz aus­füh­ren, dem Vol­ke sicht­bar. Als­dann wird die Furcht dich ver­las­sen; tust du dies aber nicht, wird dir etwas sehr Schlim­mes zustoßen.

Also began­nen wir, uns für den Pfer­de­tanz vor­zu­be­rei­ten“ (Schwar­zer Hirsch, s.155).

Schwar­zer Hirsch tanzt nach den Anwei­sun­gen des Medi­zin­man­nes den Pfer­de­tanz, an dem das gan­ze Dorf in einer Art Fest­spiel betei­ligt wird, und er ist von die­sem Tage an geheilt und wird sein gan­zes Leben lang mit der Kraft sei­nes Gesich­tes Kran­ke heilen.

10.

Als Offen­ba­run­gen des gro­ßen Geis­tes konn­ten Träu­me sogar über den Tod des Träu­men­den hin­aus wei­ter­erzählt und über Gene­ra­tio­nen tra­diert wer­den. Viel­leicht ver­dan­ken man­che Mythen ihren Ursprung den Visio­nen sehe­risch begab­ter Men­schen. Schwar­zer Hirsch kann jeden­falls von einem Traum berich­ten, der vor die Zeit der Erobe­rung durch die Wei­ßen zurück­reicht, und es wäre ziem­lich unan­ge­bracht, dar­über zu rät­seln, ob die­ser Traum tat­säch­lich so ein­mal geträumt wurde.

„Vor lan­ger Zeit sag­te mir mein Vater, was ihm sein Vater gesagt, dass einst ein hei­li­ger Lako­ta gewe­sen, genannt Trinkt Was­ser (Drinks Water), der träum­te, was kom­men wer­de; und das war lan­ge vor der Ankunft der Uas­chit­schun. Er sah im Traum, dass die Vier­bei­ner in die Erde zurück­gin­gen und dass ein frem­des Geschlecht ein Spinn­ge­we­be um die Lako­tas gezo­gen. Und er sag­te: ‚Wenn dies geschieht, wer­det ihr in vier­ecki­gen grau­en Häu­sern, in einem unfrucht­ba­ren Land woh­nen, und in die­sen grau­en Häu­sern wer­det ihr ver­hun­gern‘. Sie sagen, bald nach­dem er die­ses Gesicht gehabt, sei er in die Mut­ter Erde zurück­ge­kehrt, und es sei der Kum­mer gewe­sen, der ihn getö­tet. Ihr könnt euch nun hier umbli­cken und sehen, dass er die­se Häu­ser mit den schmut­zi­gen Dächern mein­te, in denen wir woh­nen, und dass auch alles übri­ge wahr ist, was er gesagt hat. Träu­me sind zuwei­len wis­sen­der als das Wachen“ (Schwar­zer Hirsch, s. 20).

Literatur

  • Häupt­ling Büf­fel­kind Lang­speer erzählt sein Leben, Mün­chen 1958
  • Geor­ge Cat­lin: Die India­ner Nord­ame­ri­kas, München:–,o.J.(Nachdruck der Aus­ga­be von 1851)
  • Charles A. East­men: Ohi­je­sa, Frank­furt 1976
  • Erik Erik­son: Kind­heit und Gesell­schaft, Stutt­gart 1975
  • Sat Okh: Das Land der Salz­fel­sen, Reck­ling­hau­sen o.J.
  • Schwar­zer Hirsch: Ich rufe mein Volk, Olten 1974
  • John Tan­ner: Drei­ßig Jah­re unter den India­nern Nord­ame­ri­kas, Mun­chen,. o.J. (Nach­druck der Aus­ga­be von 1840)
  • Bar­re Toel­ken: The ‚Pret­ty Lan­guages“ of Yel­low­man: Gen­re, Mode and Tex­tu­re 1n Navaho Coyo­te Nar­ra­ti­ve, in: Dan Ben-Amos (ed): Folk­lo­re Gen­res 26 (1976)