In den Zeiten, als die Welt noch ganz jung war, entdeckte der Hase, dass er laufen konnte, und er rief:
„Ich kann laufen, ich kann schneller laufen als alle Tiere der Welt!“
Und er lief und lief und lief.
Das hörte der Löwe und rief: „Na schön, du kannst laufen, du kannst schneller laufen als alle Tiere der Welt.
Aber ich kann brüllen, ich kann lauter brüllen als alle Tiere der Welt!“
Und er brüllte und brüllte und brüllte.
Das hörte (das nächste Tier) und rief: „Na schön, du kannst brüllen, du kannst lauter brüllen als alle Tiere der Welt. Aber ich kann (dessen besondere Eigenschaft).
Welche weiteren Tiere hörten andere Tier angeben und gaben dann selber damit an, was sie besser als alle anderen Tiere der Welt können?
Nacheinander nennen alle Teilnehmenden, möglichst nach der Reihenfolge, in der sie sitzen oder stehen, nach diesem Muster ein Tier, das etwas kann, was die anderen nicht können.
Womit gibt der Biber an?
Womit gibt die Krabbe an?
Womit gibt der Waschbär an?
Womit gibt das Glühwürmchen an?
Kommt die Rolle zum Erzähler zurück, schließt er mit der Bemerkung ab:
Als die Steine diese Angebereien hörten, sagten sie:
„Ja, ihr könnt schneller rennen, ihr könnt lauter brüllen, ihr könnt (die Fähigkeiten aller genannten Tiere aufzählen), aber wir können etwas, das könnt ihr alle nicht: Wir können schweigen.“
Von da an schwiegen die Steine, schwiegen und schwiegen, und sie schweigen bis heute. Oder habt ihr schon mal einen Stein reden hören?
Erstmals erschienen in: Julia Klein/ Johannes Merkel, Sprachförderung durch Geschichtenerzählen, Buxtehude 2008, S. 70
Zeichnungen Horst RudolphDieses anscheinend bescheidene Erzählspiel stellt dennoch einige Ansprüche an die Sprachbeherrschung der Teilnehmer: Für jedes Tier ist eine Formel zu realisieren, die ein Tätigkeitsverb benennt, das entsprechende Tier kennzeichnet sowie der Komparativ dieser Fähigkeit und danach muss dieses Verb in die Vergangenheitsform gebracht werden.
Um sicherzustellen, dass diese Formel von den Teilnehmenden auch voll beachtet wird, bietet es sich an, dass der Erzählende am Beginn zwei oder drei Episoden vorgibt und während des laufenden Spiels die geäußerten Sätze regelgerecht wiederholt.