Der Hahn, der goldene Eier legte

 

Es war einmal ein Hahn, der goldene Eier legte. Jede Nacht legte er ein glänzendes goldenes Ei.

 

 

Der Bauer konnte es gar nicht glauben und legte sich nachts auf die Lauer.

Da kriegte der Hahn Angst und legte einen ganz gewöhnlichen Hühnerdreck.
„Na, so was“, sagte der Bauer.

Aber in der nächsten Nacht legte der Hahn wieder ein glänzendes goldenes Ei.

Der Bauer fragte den Lehrer, ob ein Hahn goldene Eier legen könne.
„Von wegen“, meinte der Lehrer, „Erstens legen Hähne keiner Eier und schon gar keine goldenen. Wer hat dir denn diesen Bären aufgebunden?“
„Niemand“, meinte der Bauer, „nur, dass mein Hahn goldene Eier legt.“
Da legte sich auch der Lehrer auf die Lauer. Der Hahn kriegte Angst und legte einen ganz gewöhnlichen Hühnerdreck. „Na bitte“, sagte der Lehrer.

Aber in der nächsten Nacht legte der Hahn wieder ein glänzendes goldenes Ei.

Der Bauer brachte die goldenen Eier zur Bank und fragte, ob sie ihm dafür Geld geben.
Der Bankangestellte glaubte, dass der Bauer die goldenen Eier gestohlen hätte.
Deswegen sagte er ihm: „Warten Sie einen Augenblick. Ich werde das klären.“
Und er holte den Bankdirektor.
Der Bankdirektor fragte den Bauern, woher er die goldenen Eier nimmt.
„Ich habe einen Hahn, der goldene Eier legt,“ sagte der Bauer.
„Was du nicht sagst!“ meinte der Bankdirektor. „Wenn das wahr ist, kaufe ich den Hahn für eine Million.“

Der Bankdirektor ließ den Hahn, der goldene Eier legte, durchleuchten, und tatsächlich, auf dem Röntgenfoto sah man ein goldenes Ei im Bauch des Hahns.

Der Bankdirektor kaufte den Hahn für eine Million und setzte ihn in seinen Panzerschrank.
Im Panzerschrank war es dunkel, der Hahn kriegte Angst und legte nur ganz gewöhnlichen Hühnerdreck.

Da ließ der Bankdirektor ein goldenes Ei machen und zeigte es einem Millionär.
Der Millionär wollte wissen, woher er dieses goldene Ei hat.
„Ach, ich habe einen Hahn, der goldene Eier legt“, sagte der Bankdirektor.
„Ist das die Möglichkeit?“ sagte der Millionär und bot dem Bankdirektor zehn Millionen für den Hahn.
„Nur Ihnen zuliebe“, sagte der Bankdirektor und verkaufte den Hahn.

Der Millionär setzte den Hahn, der goldene Eier legte, in einen goldenen Käfig und ließ ihn rund um die Uhr bewachen. Der arme Hahn wurde ganz krank vor Angst und wollte nichts mehr fressen.
Da fragte der Millionär einen Landwirtschaftsprofessor, was Hähne fressen, die goldene Eier legen.
Der Professor meinte: „Vielleicht fressen sie Goldstaub.“
Und der Millionär fütterte den Hahn mit Goldstaub.

 

Aber Goldstaub schmeckt fürchterlich, der Hahn bekam Durchfall und legte ganz furchtbar viel ganz gewöhnlichen Hühnerdreck mit Goldstaub vermischt.

Da brachte der Millionär den Hahn zum Bankdirektor zurück und wollte seine zehn Millionen wieder haben.

Und der Bankdirektor brachte den Hahn zum Bauern zurück und wollte seine Million wieder haben.

Der Bauer setzte den Hahn in den Hühnerstall und freute sich, dass er bald wieder goldene Eier legen würde.
Aber der Hahn legte von da an keine goldenen Eier mehr.

Das heißt, ich glaube, er hat weiter goldene Eier gelegt, einfach so für sich selbst und zum Spaß.
Aber er hat sie immer gleich aus dem Weg geräumt, weil er nicht wieder in einen Panzerschrank
oder in einen goldenen Käfig gesperrt werden wollte.

 

 

Aber wo hat er nur die vielen goldenen Eier versteckt?
Und hat irgend jemand die goldenen Eier vielleicht irgendwann entdeckt?
Und was dann die- oder derjenige mit den vielen goldenen Eiern gemacht?

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Bil­der wur­den gezeich­net von Ange­la, Edouard, Flo­rent, Joël, Lara, Law­rence, Leo, Lia, Liam, Mar­la, Mat­thieu, Niels, Nora, Oli­vi­er, Rafa­el, Ana Mari­el, Ava, Eti­en­ne, Lena, Ludo­vic, Matteo, Michel­le, Naoé, Nis­han, Ruben, Yara Anni­ka, Schü­ler der 3.-4. Klas­se der Pri­mar­schu­le Au, unter der Lei­tung von  Kili­an Vogel­sang im Rah­men der Küken­aus­stel­lung 2014 des Natur­his­to­ri­schen Muse­ums Freiburg/Schweiz